Der ETB Schwarz-Weiß Essen hat seine Mini-Krise von drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge - bei der SSVg Velbert, gegen Hilden und im Niederrheinpokal gegen Bocholt - beendet und ist mit einem souveränen 3:1-Sieg beim TSV Meerbusch zurück in die Erfolgsspur gelangt.
Doch die Freude war nur von kurzer Dauer: Denn wie RevierSport aus der Mannschaftskabine des ETB Schwarz-Weiß erfuhr, ging Trainer Damian Apfeld kurz nach dem Auswärtssieg zu seinen Schützlingen, um ihnen eine persönliche Botschaft zu übermitteln. "Das war mein letztes Spiel, Jungs. Ich trete als Trainer des ETB zurück", sprach Apfeld zur Mannschaft, die sich sehr überrascht, traurig und zum Teil mit Tränen in den Augen zeigte.
Offiziell wollten sich bisher weder ein Spieler, noch Apfeld zu dem überraschenden Rücktritt äußern. Der ETB-Vorsitzende Karl Weiß war bisher für RevierSport nicht zu erreichen.
Der Rücktritt des 38-jährigen Apfeld kommt auf den ersten Blick sehr überraschend. Der A-Lizenzinhaber war seit dem 1. Juli 2022 am Uhlenkurg tätig und dabei sehr erfolgreich. In 94 Pflichtspielen als ETB-Coach kann Apfeld einen Punkteschnitt von über 1,8 Zählern pro Partie vorweisen.
Und auch die Platzierungen können sich sehen lassen: Saison 2022/2023 Platz fünf, Spielzeit 2023/2024 Rang vier und aktuell belegt der ETB Platz sechs und ist einer von fünf punktgleichen Verfolgern mit jeweils 25 Zählern des Spitzenreiters Spielvereinigung Schonnebeck. Und: Zweimal das Achtelfinale sowie einmal das Viertelfinale im Niederrheinpokal können sich für einen Oberligisten auch sehen lassen.
Damian Apfeld hat großen Anteil an der Entwicklung von Noel Futkeu
Der ETB verliert mit A-Lizenzinhaber Apfeld auch einen Trainer, der in seiner Amtszeit maßgeblich an den persönlichen Entwicklungen von heutigen Profis wie Samuel Owusu Addai (Sportfreunde Lotte), Timur Mehmet Kesim (Rot-Weiß Oberhausen) und allen voran Noel Futkeu (Greuther Fürth) beteiligt war. Nun müssen sich die Verantwortlichen des ETB einen neuen Trainer suchen - einen adäquaten Nachfolger für Damian Apfeld zu finden, das wird alles andere als einfach.
Vor wenigen Wochen hatte Karl Weiß im RevierSport-Interview noch gesagt: "Wir wissen, was wir an Damian Apfeld haben und andersherum ist es bestimmt auch so. Es wäre ja von uns fatal, wenn wir uns nicht mit einer vorzeitigen Vertragsverlängerung beschäftigen würden. Ich bin eigentlich im täglichen Austausch mit Damian." Doch vom Apfeld-Rücktritt wurde auch der ETB-Boss völlig überrumpelt.